AID-Ernährungsführerschein

 

 

 Kinder waschen Salat                                                                                                                       Kinder waschen Salat

In der Anfang Mai 2007 veröffentlichten Regierungserklärung zum Thema "Gesunde Ernährung und Bewegung" hat Bundesminister Horst Seehofer betont, das das Thema Ernährung zu einen wichtigen und regelmäßigen Bestandteil des Schulunterrichts werden mus.

Denn vielen Familien fällt es schwer, gesundes Essen in den Alltag zu integrieren. Vielfältige Lebensentwürfe verändern die Familienstrukturen, neue Arbeitsformen verursachen Zeitdruck, ein unüberschaubares Lebensmittelangebot und widersprüchliche Ernährungsempfehlungen verunsichern die Menschen. Gleichzeitig vermitteln Schulen und Familien wenig Wissen über die Zusammensetzung und Zubereitung von Lebensmitteln. Kompetenz im Bereich Ernährung und Haushaltsführung ist bei Kindern und Eltern oft nur unzureichend vorhanden. Die Zunahme fehlernährter und übergewichtiger Kinder und Jugendlicher sind eine Folge dieser Entwicklung. Mit dem aid-Ernährungsführerschein lassen sich wichtige grundlegende Kompetenzen rund um die Kultur und Technik der Nahrungszubereitung spielerisch üben und praktizieren. Er eignet sich als lebendiger Baustein einer aktiven Ernährungserziehung in Grundschulen. Die pädagogisch didaktische Aufbereitung richtet sich nach den Bildungszielen von REVIS. Alle Inhalte basieren auf den wissenschaftlichen Grundlagen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung.

  Was ist der aid-Ernährungsführerschein?  

Der aid-Ernährungsführerschein wurde für Schülerinnen und Schüler der dritten Klasse entwickelt. Er vermittelt Kindern nicht nur Wissen, sondern vor allem praktische Kompetenzen für die Auswahl und Zubereitung von Lebensmitteln. Schülerinnen und Schüler, die am Führerscheinprojekt teilgenommen haben,

  • kennen die wichtigsten Lebensmittelgruppen und wissen, wie eine gesunde Mahlzeit aussieht.
  • kennen die Grundregeln der Hygiene beim Umgang mit Lebensmitteln.
  • können Lebensmittel verarbeiten und daraus kleine Gerichte zubereiten. 
  •  können einen Tisch decken.
  • kennen wichtige Tischregeln und gestalten gemeinsame Mahlzeiten.

Wie ist der aid-Ernährungsführerschein aufgebaut?

Beim aid-Ernährungsführerschein erwerben die Kinder in 6-7 Doppelstunden die Lizenz zum „Selber kochen“. In den ersten vier Unterrichtseinheiten lernen und üben die Kinder grundlegende Fertigkeiten für die Zubereitung von Lebensmitteln. Dabei bereiten sie in Kleingruppen vier verschiedene kalte Speisen zu. In zwei weiteren Doppelstunden festigen sie das Gelernte in einer theoretischen und praktischen Prüfung. Die Schwerpunktthemen „gesundes Essen“, „Hygiene“ und „Esskultur“ ziehen sich dabei als roter Faden durch alle Unterrichtseinheiten und werden in je einer Doppelstunde vertieft.

In der praktischen Prüfung bewirten die Schülerinnen und Schüler Gäste – zum Beispiel Eltern oder eine Patenklasse –  mit einem kleinen Buffet. Wie beim Fahrradführerschein erhält jedes Kind zum Abschluss ein Führerscheindokument als Teilnahmebestätigung.

Schulen, die über eine Küchenzeile oder einen Herd verfügen, können eine zusätzliche Unterrichtseinheit anbieten, in der die Kinder warme Gerichte zubereiten.

Wie groß ist der Zeitbedarf?

Für jede Unterrichtseinheit sind zwei Schulstunden à 45 Minuten vorgesehen. Für den aid-Ernährungsführerschein müssen Sie als Lehrkraft also mindestens 12 Schulstunden einplanen. Wer freiwillig eine siebte Unterrichtseinheit durchführt, braucht insgesamt 14 Schulstunden. In der Praxis hat sich bewährt, die Einheiten in den ersten beiden Schulstunden durchzuführen, damit die Möglichkeit besteht, bei Bedarf auch die Pause für das gemeinsame Essen zu nutzen.

Im Vorfeld jeder Unterrichtseinheit müssen Sie mit den Kindern besprechen, wer welche Arbeitsgeräte und Zutaten mitbringt. Im Begleitmaterial finden Sie dafür fertig ausgearbeitete Mitbringlisten.

Werden die Eltern in das Konzept eingebunden?

Die Eltern spielen bei der Umsetzung des Projektes eine wichtige Rolle. Sie werden vorab per Elternbrief  über alle wichtigen Details des Führerscheins informiert. Ein ergänzender Elternabend zum Thema ist sinnvoll. Die Kinder brauchen vor allem beim Lebensmitteleinkauf Unterstützung. Die Eltern sollten darauf achten, dass ihr Kind alle benötigten Zutaten und Arbeitsgeräte zum Unterricht mitbringt. Da die Kinder als Hausaufgabe immer ein Gericht nachkochen, brauchen sie außerdem die Möglichkeit, selbstständig in der Küche zu arbeiten. Auf diese Weise können die Kinder ihren Eltern und Geschwistern zeigen, dass sie bereits einzelne Speisen zubereiten können.

In einigen Unterrichtseinheiten kann es hilfreich sein, dass Eltern die Lehrkräfte unterstützen. Auch zur praktischen Prüfung können die Eltern eingeladen werden. Hier zeigen die Kinder, was sie gelernt haben und bewirten die Gäste mit verschieden Speisen.

Quelle: AID

 

 

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